Schaden gezielte Werbung für Mental Health Apps mehr als sie nützt?

August 18, 2025
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Falsche Versprechungen und hohe Kosten

Der Artikel zitiert Anna, die ihre Psychologin und ihren Psychiater persönlich aufsucht und Online-Dienste als wenig hilfreich empfindet. Trotzdem wird ihr Social-Media-Feed mit Werbung für solche Dienste überflutet. Sie kritisiert, dass viele dieser Anzeigen falsche Hoffnungen wecken und "leicht zugängliche psychische Gesundheitsversorgung" versprechen, die in der Realität entweder sehr teuer ist oder keine kontinuierliche Betreuung durch dieselbe Person bietet.

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Verhaltensanalyse als Grundlage für Werbung

Der Artikel beschreibt, wie Social-Media-Nutzer, die auf Werbung für psychische Gesundheit klicken, Webseiten besuchen oder nach Schlüsselwörtern suchen, die sich auf psychische Gesundheit beziehen, wahrscheinlich mit Werbung für entsprechende Apps und Dienste bombardiert werden. Selbst wenn man nicht aktiv mit solchen Diensten interagiert, können Verhaltensanalysen, die durch Klicks aktiviert werden, einen als Zielgruppe für diese Anzeigen markieren. Die Autorin des Artikels berichtet, dass ihr Instagram-Konto kurz nach Beginn der Recherche mit Anzeigen für Mental Health Apps überflutet wurde, die "Angstzustände vollständig beseitigen" oder "die Schlafeffizienz innerhalb von sieben Tagen verbessern" versprachen.

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Nicht nur kommerzielle Anbieter

Es sind nicht nur gewinnorientierte Mental Health Apps, die Aufmerksamkeit erregen wollen. Auch gemeinnützige Anbieter, oft staatlich finanziert, nutzen gezielte Werbung, um Klienten und Hilfesuchende zu erreichen.

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Ethische Bedenken

Simon Katterl, ein Verfechter psychischer Gesundheit, betont, dass die Risiken und potenziellen Nachteile sorgfältig abgewogen werden müssen. Er hinterfragt, wie die Daten überhaupt erhoben wurden und ob die Nutzer wirklich umfassend informiert wurden und ihre Zustimmung zur Weitergabe ihrer Daten für gezielte Werbung gegeben haben. Er betont zudem, dass unklar ist, ob die Dienste die Bedürfnisse der Nutzer erfüllen oder ihre Ängste und Nöte ausnutzen, da digitale Technologien für psychische Gesundheit in vielen Ländern schlecht reguliert sind.

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Der Datenschutzaspekt

Piers Gooding, Professor an der Latrobe University, der sich mit den rechtlichen Aspekten der Gesundheitspolitik befasst, äußert Bedenken hinsichtlich der wachsenden Fähigkeit der Verhaltensanalyse, den psychischen Gesundheitszustand zu erschließen.

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Fazit

Der Artikel von CHOICE regt zum Nachdenken über die ethischen Implikationen von gezielter Werbung für Mental Health Apps an. Während es in bestimmten Fällen Vorteile haben kann, wenn Menschen in Not auf solche Dienste aufmerksam gemacht werden, ist es wichtig, die potenziellen Risiken und die Frage der Datenerhebung und -nutzung kritisch zu hinterfragen. Nutzer sollten sich bewusst sein, wie ihre Online-Aktivitäten verfolgt und für gezielte Werbung genutzt werden, und kritisch hinterfragen, ob die Versprechen der beworbenen Dienste realistisch und hilfreich sind.

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