Einführung von AMS in der ambulanten Versorgung
AMS wurde ursprünglich in der stationären Versorgung implementiert, aber Empfehlungen von Gesundheitsbehörden wurden nun für den Einsatz in ambulanten Einrichtungen angepasst. Bestehende Beweise deuten darauf hin, dass AMS vorteilhafte Auswirkungen auf die Optimierung der Antibiotikaverschreibungen in ambulanten Abteilungen hat, ohne die Patientenergebnisse negativ zu beeinflussen.
Da Gesundheitsdienstleister (HCPs) zunehmend Smartphones nutzen, wurden mehrere Apps als klinische Entscheidungsunterstützungssysteme (CDSS) entwickelt. Diese haben es ermöglicht, Antibiotika-Richtlinien in klinischen Umgebungen leicht zugänglich zu machen.
Studienüberblick
Die Studie wurde in drei Phasen durchgeführt: die erste Phase war eine Vorinterventionsphase vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2021, die zweite Phase war eine Implementierungsphase vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022, und die letzte Phase war eine Nachinterventionsphase vom 1. Januar 2023 bis zum 30. Juni 2024. Patienten unter 18 Jahren ohne Verschreibung eines Antibiotikums wurden ausgeschlossen.
In dieser Studie wurde festgestellt, dass der Zugang zu Antibiotika erhöht und die Verschreibung von Watch/Reserve Antibiotika verringert oder stabilisiert wurde. Dies zeigt, dass die App zur Einhaltung der Krankenhausrichtlinien beigetragen hat und die Verschreibung im Einklang mit den globalen Best Practices für Antibiotika-Stewardship steht.
Teilnehmer und verschriebene Antibiotika
Insgesamt wurden 24.424 ambulante Patienten in die Studie einbezogen, mit einem Durchschnittsalter von 49, 47 und 46 Jahren in den Phasen Vorintervention, Implementierung und Nachintervention. Männliche Teilnehmer machten etwa 40-43 % der Stichprobe in allen Phasen aus. Co-Amoxiclav war das am häufigsten verschriebene Antibiotikum in allen Phasen, während Cefdinir in den Phasen Implementierung und Nachintervention am wenigsten verschrieben wurde.
Die DDD/100 PV von Azithromycin stieg in den Phasen Implementierung und Nachintervention signifikant an. Co-Amoxiclav und Nitrofurantoin erhöhten ihre DDD/100 PV in der Nachinterventionsphase erheblich. Levofloxacin und die DDD/100 PV von Linezolid zeigten in der Implementierungsphase einen signifikanten Anstieg, wobei die Veränderung in der Nachinterventionsphase nicht mehr signifikant war.
Einschränkungen der Studie
Die Hauptbeschränkung der Studie liegt in der Unfähigkeit, Störfaktoren in der Vorinterventionsphase zu berücksichtigen, da diese retrospektiv überprüft wurde. Aufgrund dieser retrospektiven Natur konnten die Infektionstypen nicht genau erfasst werden, was zur Ausklammerung dieser Daten aus der Analyse führte. Zudem ist die Studie einzeilig, sodass die Ergebnisse nicht auf die breitere Bevölkerung generalisiert werden können.
Die Implementierung einer digitalen Lösung zur Unterstützung der Antibiotikaverschreibung in der ambulanten Versorgung ist ein vielversprechender Schritt zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz und zur Optimierung der Patientenversorgung.